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Bildungsbericht bestätigt: Fachkräftemangel hausgemacht

TheoKienzle.de
Veröffentlicht von Theo Kienzle in Pflegepolitik · Samstag 21 Jun 2014

Der aktuelle nationale Bildungsbericht bestätigt, dass der Fachkräftemangel hausgemacht ist.
Viele Arbeitgeber suchen im Ausland nach den Fachkräften, die sie in Deutschland nicht finden - oder zumindest angeblich nicht finden. Der "Nationale Bildungsbericht" wirft den Arbeitgebern vor, den Fachkräftemangel selbst zu verursachen.
In wichtigen Berufen bieten die Unternehmen seit Jahren viel zu wenig Ausbildungsplätze an. Darum sei der Fachkräftemangel weitgehend hausgemacht. Zu diesem Schluss kommen die Autoren des neuen "Nationalen Bildungsberichts".
Nicht nur in den industriellen Kernberufen sondern auch in den Gesundheits- und Pflegeberufen bestehe seit Jahren beim Lehrstellenangebot der Unternehmen eine "beträchtliche Unterdeckung", heißt es in dem Bericht. Im Schnitt gebe es hier zwischen zehn und 14 Prozent mehr jugendliche Bewerber als angebotene Plätze. Das von der Wirtschaft in der öffentlichen Debatte immer wieder herausgestellte große Überangebot an Lehrstellen beschränke sich im Wesentlichen auf drei Bereiche: Ernährungshandwerk, Köche und Hotel- und Gaststättengewerbe. Dies ist nicht verwunderlich, da dort die Arbeitsbedingungen als sehr schlecht eingestuft werden können.
Die Probleme des Fachkräftenachwuchses liegen nach dem Bildungsbericht eher auf der Angebots- als auf der Nachfrageseite. "Die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt (hat sich) 2013 gegenüber den beiden Vorjahren verschärft", heißt es im Bildungsbericht. Mit rund einer halben Million Neuzugänge sei das System der betrieblichen Berufsausbildung "auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen".
Lehrstellenplätze und Auszubildende finden nicht zusammen
Zugleich fanden im vergangenen Jahr 84.000 Lehrstellen-Interessenten, die zuvor von den Arbeitsagenturen als "ausbildungsfähig" eingestuft worden waren, keinen Ausbildungsplatz. Weitere 250.000 Schulabgänger mussten zunächst in Maßnahmen des sogenannten Übergangssystems vermittelt werden, meist in Kurse, Praktika oder Nachschulungen. 33.500 Lehrstellen blieben in den Betrieben unbesetzt.
Die Arbeitgeber wollen aber trotzdem auf Zuwanderung setzen, sicherlich auch, weil ausländische Arbeitskräfte meistens angepasster sind, ihre Rechte nicht kennen oder nicht durchzusetzen wagen.
Der Bericht "Bildung in Deutschland 2014" wurde am 13. Juni 2014 vom Bundesbildungsministerium und der Kultusministerkonferenz (KMK) gemeinsam veröffentlicht werden.



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